Zart oder Bart: Armer Röbi Koller

Gestern Abend lancierte das Schweizer Fernsehen den intellektuellen Geschlechterkampf mit seiner Quizshow «Zart oder Bart». Und holte Röbi Koller wieder vor die Kamera. Ein Desaster.

Echt, es war grausig. Und er tut mir leid. Dieser feinfühlige Mensch, der seinen Gästen in «quer» so leichtfüssig und trotzdem direkt auf den Zahn fühlen konnte und im Beobachter der Cervelat-Prominenz in die Küche folgte, steckt man jetzt in eine billige Quizshow, deren Dekor vom Designer der Hemden von Jürgen von der Lippe stammen könnte. Nein, da ist was falsch gelaufen. Visuell eine Mischung aus Karussell und und Tell-Star, für diejenigen, die sich noch an die gute alte Schweizer Vorabend-Unterhaltung erinnern mögen. Ich will mich nun nicht als Fan der beiden Sendungen outen – aber sie passten in die damalige Zeit. Und warum werden sie nicht mehr produziert? Weil das Format veraltet ist.

Und wieso kommt man uns jetzt wieder mit diesem altbackenen Käse? Zugegeben, die Idee der Sendung ist nicht ganz so schlecht. Aber Röbi Koller passte am Montag einfach nicht in diese Sendung, wirkte hölzern, ist vielleicht kein Entertainer, kein Sprüche-Klopfer wie Beni Thurnheer. Und dann stellt man dem bedauernswerten Spielleiter auch noch eine knochentrockene Oberlehrerin, zur Seite. Pardon, Fachfrau für Quizfragen Tania Kummer. Eigentlich Journalistin und Redaktorin. Und wie Beni eine Thurgauerin. Es tut mir leid, der Funke sprang nicht. Liebe Frau Kummer, bitte auf die nächste Sendung den Coiffeur wechseln, das erinnert zu stark an die nicht sprechenden Koffergirls bei «Deal or no Deal». Da erwartet man keinen Text. Darum sehen alle gleich aus.

Gopf, und dann der Gästemix. Immerhin der erinnerte ein wenig an «quer». Während Peter Reber (Peter, Sue & Marc…) ganz gut zur verstaubten Sendung gepasst hat, schlug Miss Schweiz Christa Rigozzi wenigstens eine kleine Brücke in die Neuzeit.

Das schöne am Fernsehen ist ja, man muss nicht hingucken. Bezahlt hab’ ich ja schon…

PS: gemäss heute online hat über eine halbe Million Schweizer die Sendung gesehen.

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