State of Play - Der Stand der Dinge

Endlich wieder einmal ein Kinoabend. Endlich, weil wir das erste Mal ins Kino gegangen sind, seit unser Junior auf der Welt ist. «State of Play – Der Stand der Dinge» stand am Samstag auf dem Programm. Fazit: müsste man nicht im Kino sehen.

Die Story ist nicht schlecht, aber eben irgendwie auch bloss durchschnittlich spannend. Ich habe schon gut ein Dutzend Krimis und Thriller gelesen, die etwa ähnlich spannend sind – in Buchform eben ein bisschen packender. Dutzendware wäre in diesem Fall das Verdikt. Leichte Kost auf jeden Fall. Leichte Kost auch deshalb, weil Klischees en masse bedient werden.

Da ist zum Beispiel der Journalist Cal McAffrey (gespielt von Russel Crowe). Sein Arbeitsplatz ist übersät mit Zeitungsschnippseln und Fachliteratur (Klischee). Ein Einzelgänger (Klischee), ohne Familie (Klischee), abgesehen seiner grossen Liebe, dem Whisky (Klischee). Er ist der launische Star der Zeitung (Klischee), ein schräger Kauz (Klischee), den eine Hassliebe mit der Chefredakteurin (Helen Mirren) verbindet (Klischee). Und schon fast logischerweise fährt der intellektuelle Aussenseiter einen alten Saab (Klischee). Weshalb fahren in spezielle Menschen in Film und Literatur so oft Saab? Was wollen uns die Autoren damit sagen? Ich weiss es nicht, aber es ist auffallend, jedenfalls für jemanden, der selber Saab fährt. Egal. McAffrey ist mit der halben Stadt per Du (Klischee), jedenfalls verfügt er in allen Behörden über einen wichtigen Kontakt (Klischee).

Cal McAffrey kommt natürlich einer ganz grossen Verschwörung mit Mord auf die die Spur. Wichtige Politiker sind genauso darin verwickelt (Klischee), wie die Geheimdienste (Klischee) und sein guter alter Studienfreund Stephen Collins (Ben Affleck) (Klischee), der ein Verhältnis mit seiner bezaubernden Mitarbeiterin eingeht (Klischee) und am Ende … (Klischee). Pikanter weise steht Collins Frau natürlich auf McAffrey und die beiden hatten auch mal miteinander (Klischee).

Ist ja alles nett gemeint, und Verschwörungstheorien kommen doch immer gut an. Und dass Journalisten schon immer die besten Ermittler waren, weiss man auch nicht erst seit Watergate. Unterhaltsam ist der Film auf jeden Fall. Die Dose M&M’s war jedenfalls noch vor der Pause leer. Und den Abend ohne den Junior konnten wir auch geniessen. Mission erfüllt.

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