Zufrieden geniesse ich nach einem zarten Entrecôte und köstlichem Lachs vom Grill mit einem Glas Rotwein (nichts besonderes, ein hundskommuner Blauburgunder aus dem Aargau) den Sonntagabend. Und zwar auf kürzlich eigenhändig erweiterten Gartensitzplatz. Im Blick das intensive Grün der Bäume und Sträucher, die neue Familienkutsche schimmert silbern zwischen den Hecken hindurch. Kitschig leuchtet das Blau vom Himmel, passend zum Schwimmbad, das der Junior heute gleich zweimal mit grosser Freude benutzen durfte. Die Holzverkleidung des einstigen Bauernhauses leuchtet in der Abendsonne, während die Vorhänge im Kinderzimmer zugezogen werden. Schlafenszeit für die Jüngsten, Feierabend für die Eltern. Glückliche Eltern, und irgendwie ohne Sorgen.

Optimierender Optimist

Wirklich? Sind wir glücklich? Liesse sich dies und jenes nicht noch verbessern? Hui, da spricht der immer-alles-ergründen-wollende wissenschaftliche Nichtwissenschaftler, ein optimierender Optimist (für einmal steht OO nicht für Objektorientiert). Aber geht das überhaupt? Und wenn ja, weshalb? Lässt sich Glück optimieren? Vielleicht. Eigenheim statt Mietwohnung? Zweitwagen und zweites Kind? Wären wir dann glücklicher. Vielleicht. Aber. Der entscheidende Punkt ist wohl: Glück lässt sich nicht planen, es holt einen ein. Und so gesehen geniesse ich den Sommerabend und freue mich vielleicht eines Tages auf den grossen Lottogewinn – den letzten noch zu knackenden Jackpot, den das Leben parat hat.