Es schmeckt, das neue Weinfelder Bier

Heute ist mir das neue Weinfelder Bier zum ersten Mal im Ladenregal aufgefallen. Gekauft, getrunken und für gut befunden – so das erleichterte Urteil eines Bierpatrioten.

Ja, ich stehe dazu: ich bin ein Bierpatriot, ein Bierlokalpatriot sogar. Oder vielleicht besser ein Lokalbierpatriot. Und zwar gleich im doppelten Sinn. Denn einerseits trinke ich Bier hauptsächlich in Lokalen, und andererseits bevorzuge ich Gerstensaft auf der Region. Wieso vor allem zweiteres so ist, lässt sich nicht wirklich erklären. Bier ist Bier, nüchtern betrachtet, kommentierte einst Freund Dave in einer Thurgauer Zeitung. Und damit liegt er sicherlich nicht falsch. Denn im Zweifel schmeckt ja eigentlich jedes Bier. Nur eben, das «eigene» Bier, dasjenige, das vor der Haustür gebraut wird und nicht irgendwo, trinkt man eben doch am liebsten. Mindestens ich. Aber warum erzähl ich das? Und was hat dies mit dem neuen Weinfelder Bier zu tun? Ich nenne es einmal schlicht das Mittelthurgauer Biervakuum. Ein solches entstand nämlich Ende 2006, als Elsi und Gebi Bärlocher das Sudhaus der Weinfelder Brauerei Bärlocher endgültig geschlossen haben, nach 142 Jahren Braukunst in Weinfelden. Es hat nicht mehr rentiert, so einfach ist das manchmal. Trinkbare Alternativen hat’s ja zu Hauf gegeben, aber eben: es fehlt der Lokalkoloriert im Bierglas. Geschichte und Greifbarkeit sind wichtig, das zeigen die Premiummarken von Coop und Migros deutlich. Das ist auch beim Bier nicht anders. Und so waren Bärlochers Spezialbiere Urbräu, Christmas Beer und Bärlocher’s Dunkel meine Favoriten, mit dem normalen Lager konnte ich wenig anfangen. Tempi passati.

Ein feines Zwickel

Umso erfreuter vernahm ich die Meldung im letzten Jahr, dass ein neues Weinfelder Bier auf den Markt kommen soll – Heureka. Probieren konnte ich es indes erst heute. Zufällig entdeckte ich den Sechserpack zwischen Clausthaler und Feldschlösschen alkoholfrei – sicher nicht der richtige Platz, aber immerhin hab ich’s entdeckt, vermutlich auch, weil ein Schild die Neuheit angepriesen hat. Die Aufmachung gefällt und der Geschmack passt – was will man mehr. Ein Kompliment an die kleine Brennerei / Brauerei Macardo.

Kommentare

beerstickr's Gravatar
Schöner Beitrag zum Thema Bier und regionaler Bezug!

Auch wir versuchen mit regionalen Kooperationen und Berichten über Änderungen der deutschen Bierkultur zu berichten. Gerade die Vielfältigkeit in der deutschen Brauereilandschaft ist ein Teil der noch verwurzelten Bierkultur die auch uns schützenswert erscheint.

Gerade in den Nischen des Biermarktes sehen auch wir eine Zukunft der kleinen Brauereien und wollen mit unserem Angebot auch kleinen Brauereien die Möglichkeit der Individualisierung geben.
# Erfasst von beerstickr | 10.08.09 15:22
Bier bestellen's Gravatar
Ich glaube, dass sich in den nächsten Jahren die Craft Bier Bewegung auch in Deutschland und Österreich durchsetzen wird. Der Einheitsgeschmack von Industriebier.... dieser wird Bierkennern bald auf die Nerven gehen (im wahrsten Sinne des Wortes), sobald sie erkannt haben, wie wirklich kreativ gebrautes Bier schmeckt.
# Erfasst von Bier bestellen | 11.02.13 17:30
Leave this field empty
Ihren Kommentar hinzufügen

Falls Sie abonnieren, werden alle neuen Kommentare zu diesem Thema an Ihre E-Mail-Adresse gesandt.

TrackBacks

Es gibt keine Trackbacks für diesen Eintrag.

Trackback URL dieses Eintrages:
http://www.samelis.ch/blog/mischa/trackback.cfm?id=68440297-FBBD-411D-A0A66D2996A0FCE9